Polarplanimeter

Obwohl dieses Planimeter keinerlei Bezeichnungen und auch keine Serienummer trägt, die auf seine Herkunft schliessen lassen, stammt es mit grösster Wahrscheinlichkeit aus Werkstatt von Gottlieb Coradi. Die einzige Herstellerbezeichnung befand sich wohl auf dem fehlenden Prüfmassstab, wie dies auch beim Planimeter mit der Serienummer 1172 der Fall ist. Jedenfalls entspricht es exakt jenem Planimeter, welches Coradi 1882 in seiner Publikation Praktische Anleitung zum Gebrauch und zur gründlichen Prüfung des Planimeters beschreibt. Das Erscheinungsjahr fällt mit Coradis Anfangszeit in Zürich zusammen. Möglicherweise ist dieses Planimeter ein frühes Produkt aus seiner eigenen Werkstatt.

Das Planimeter weist verschiedene Merkmale auf, die sich bei späteren Planimetern von Coradi wieder finden, so die schwere rechteckige Polplatte oder der gerändelte drehbare Griff zum Führen des Fahrstiftes. Auch das Etui mit den aufwändigen Verschlüssen und dem Schloss ist typisch für Coradi. Im Gegensatz zu allen späteren Planimeterkonstruktionen von Coradi weist dieses Planimeter noch den charakteristischen Bogen am einen Ende des Polarms auf, wie ihn Jakob Amsler für seine Planimeter zur Vergrösserung des Messbereichs eingeführt hat. Das Planimeter ist aus Messing, das Messrad aus Stahl gefertigt. Die Skalen von Messrad und Nonius sind versilbert. Der Fahrarm ist mit einer Millimeterteilung versehen, welche die Einstellung verschiedener Massstäbe ermöglicht.

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Referenzen

[1]

G. Coradi

Praktische Anleitung zum Gebrauch und zur gründlichen Prüfung des Planimeters. Karlsruhe (1882).