Reisszeugfabrik Suhr-Aarau
Johann Wild
Über Johann Wild bzw. die Reisszeugfabrik Wild & Cie. in Suhr-Aarau ist wenig bekannt. Es ist durchaus möglich, dass Johann Wild als Lehrling oder Mitarbeiter bei Kern, Gysi oder Hommel-Esser tätig war, bevor er eine eigene Werkstatt eröffnete.
Am aufschlussreichsten sind verschiedene Patentanmeldungen. So trat Johann Wild vor 1900 in verschiedenen Patentanmeldungen als Vertreter der Firma Wild & Cie. bzw. Wild & Co. in Erscheinung. In einer späteren Patentanmeldungen (1903) erscheint sein Name als Vertreter von Johann Bossart. Zudem werden die Patente von Johann Wild auf der Preisliste 1902 der Reisszeugfabrik Suhr-Aarau von Johann Bossart erwähnt. All dies lässt vermuten, dass die Reisszeugfabrik Wild & Cie. um 1900 den Besitzer und damit auch den Namen gewechselt hat und neu Reisszeugfabrik Suhr-Aarau J. Bossart hiess.
Möglicherweise der gleiche Johann Wild betrieb später in Zürich eine Reisszeugfabrik. Es besteht dagegen kein Zusammenhang mit Heinrich Wild, dem Gründer der Firma Wild Heerbrugg, die mit der Herstellung von Vermessungsinstrumenten bekannt wurde.
Johann Bossart-Bächli
Auch über die Reisszeugfabrik von Johann Bossart-Bächli in Suhr bei Aarau sind kaum Informationen verfügbar. Bemerkenswert für eine Firma mit vermutlich nur wenigen Angestellten ist allerdings das riesige Sortiment an Zirkeln und Reissfedern (vgl. Preisliste 1902).
Es gibt einige Patente, welche auf den Namen von Johann Bossart-Bächli lauten. Sicher ist auch, dass Johann Bossart mit der Firma Kern eine geschäftliche Beziehung hatte. So wurde die Punktierfeder, welche er 1902 patentiert und auch unter eigenem Namen verkauft hatte, in den Jahren 1904 bis 1911 ebenfalls von Kern zum selben Preis angeboten. Auch der von Johann Wild patentierte Nadelregulator ist in Produkten der Firma Kern wieder zu finden. Es bleibt unklar, ob die Reisszeugfabrik Suhr diese Instrumente für Kern produziert oder lediglich Nutzungsrechte an Kern verkauft hat.