Jakob Goldschmid
Lebenslauf
Jakob Goldschmid wurde am 15. Januar 1815 in Winterthur als Sohn eines Kaufmanns geboren. 1832 begann er in Zürich eine Lehre in der Werkstatt des Mechanikers Oeri. Nach Abschluss der dreijährigen Ausbildungszeit begab er sich auf die Wanderschaft, welche ihn unter anderem nach Darmstadt, Wien und Hamburg brachte. Nach seiner Rückkehr nach Zürich arbeitete er wieder in der Werkstatt seines früheren Lehrmeisters. Im Jahre 1839 heiratete er Jeanette Oeri, eine Tocher seines früheren Lehrmeisters. Mit ihr hatte er drei Kinder, zwei Töchter und einen Sohn, Jakob Caspar Albert. Durch die Heirat wurde Goldschmid auch Mitinhaber des Geschäfts seines Schwiegervaters. Nach dessen Tod im Jahre 1852 ging dieses vollständig auf ihn über. In den Jahren 1862-67 war Gottlieb Coradi, der später ebenfalls in Zürich eine Werkstatt für mathematische Instrumente eröffnen sollte, als Lehrling bei ihm tätig. Jakob Goldschmid starb am 17. Mai 1876 in Zürich. Die Werkstatt wurde von seinem Schwiegersohn Rudolf Hottinger-Goldschmid weitergeführt, während sein Sohn Jakob Caspar Albert Goldschmid in Zürich ein eigenes Atelier für mathematische, optische und physikalische Instrumente betrieb.
Goldschmid war auf vielen Gebieten der mathematischen und physikalischen Instrumente tätig. International bekannt wurde er aber vor allem durch seine freischwebenden Pantographen, welche Ott & Coradi später weiter perfektioniert haben, sowie durch Aneroïd-Barometer für genaue topographische Höhenmessungen. Er stellte aber auch Zeicheninstrumente, meteorologische Instrumente (z.B. Regenmesser) oder Planimeter her. So wurden in seiner Werkstätte die ersten von Kaspar Wetli entworfenen Planimeter gefertigt.
Jahrestafel
1815 |
Jakob Goldschmid wird am 15. Januar in Winterthur geboren. |
1832 |
Beginn einer Lehre beim Mechaniker Oeri in Zürich. |
1838 |
Nach der Rückkehr von der Wanderschaft arbeitet er wieder bei seinem ehemaligen Lehrmeister Oeri. |
1839 |
Goldschmid heiratet Jeanette Oeri, eine Tochter seines Lehrmeisters. Gleichzeitig wird er Mitinhaber von dessen Betrieb. |
1852 |
Nach Oeris Tod übernimmt er dessen Werkstatt. |
1862 |
Gottlieb Coradi beginnt eine Lehre in Goldschmids Werkstatt. |
1876 |
Jakob Goldschmid stirb am 17. Mai in Zürich. |
Referenzen
[1] |
J. Kronauer Goldschmid's schwebender Pantograph. In: Schweizerische Polytechnische Zeitschrift, Band 9 (1864), Seiten 157-158. |
[2] |
Die Eisenbahn J. Goldschmid. Nachruf. In: Die Eisenbahn, Band 4 (1876), Heft 24, S. 323-324. |
[3] |
C. Koppe Pantograph von Goldschmid. In: Zeitschrift für Vermessungswesen, Band 6 (1877), Seite 273. |
[4] |
G. Coradi Vergleich der freihängenden Pantographen von J. Goldschmid in Zürich und jener von Ott & Coradi in Kempten. In: Zeitschrift für Vermessungswesen, Band 6 (1877), Seiten 368-375. |
[5] |
Zentralbibliothek Zürich J. Goldschmid, Mechaniker. [Zürich], [zwischen 1850 und 1876]. Zentralbibliothek Zürich, Goldschmid, Jakob I, 1, http://dx.doi.org/10.7891/e-manuscripta-45080 / Public Domain Mark. |
[6] |
Die Aneroidbarometer nach dem System Jakob Goldschmid Jakob Goldschmid (1815-1876). http://www.goldschmid-aneroide.com |