Taschenzirkel

Solche Taschenzirkel waren im 19. Jahrhundert recht beliebt. Die Konstruktion besteht aus einem Grundelement und zwei Einsätzen, je einem mit Reissspitze und Bleieinsatz bzw. Reissspitze und Tuscheeinsatz. Durch entsprechende Kombination der Einsätze entsteht wahlweise ein Stechzirkel, ein Zirkel zum Zeichnen mit Blei oder ein Zirkel zum Zeichnen mit Tusche. Zudem können die beiden Einsätze auch einzeln als kleine Zirkel verwendet werden. Meist wurden diese Zirkel seperat als Einzelinstrumente verkauft.

Der vorliegende Taschenzirkel ist aus Messing gefertigt und trägt die Bezeichnung "L. ESSER AARAU". Das Originaletui aus Karton ist mit Leinen überzogen. Hergestellt wurde er wohl von Friedrich Hommel-Esser, dem Schwiegersohn von Ludwig Esser (vgl. dazu [1]). Darauf deutet auch die neuere Schreibweise von Aarau mit doppeltem "a" hin.

Damals wurdem bestimmte Bauformen von verschiedenen Herstellern während Jahrzehnten unverändert angeboten. So findet sich eine baugleiche Form auch bei Jakob Kern im Katalog von 1872 (vgl. [2], Nr. 61).

Referenzen

[1]

Schweizer Bote

Anzeige von L. Esser. Aarau, 33. Jahrgang (1836), No. 20.

[2]

J. Kern

Preis-Courant. Zeicheninstrumente und Reisszeuge. Aarau Schweiz (1872).